Kostenorientiertes Bewertungsverfahren

Das kostenorientierte Bewertungsverfahren orientiert sich bei der Bewertung eines Immaterialgutes an den historischen Anschaffungs- bzw. Reproduktionskosten oder an den zukünftigen Wiederbeschaffungskosten. Ggf. sind Abschreibungen oder die Veralterung gesondert zu berücksichtigen.

Der kostenorientierten Bewertungsmethode liegt die Annahme zugrunde, dass ein vorsichtiger Kaufmann / Investor für die zu bewertende Marke nicht mehr bezahlen würde, als diejenigen Kosten, welche für die Wiederbeschaffung oder Reproduktion der Marke anfallen würden. Insofern werden die Wiederbeschaffungsmethode und die Reproduktionskostenmethode als Ausgestaltungen der kostenorientierten Bewertungsverfahren unterschieden.

Die zentrale konzeptionelle Schwäche des kostenorientierten Ansatzes liegt darin, dass der zukünftige Nutzen des Immaterialgutes regelmäßig vollständig ausgeblendet und nicht berücksichtigt wird. Gerade dieser zukünftige Nutzen stellt jedoch häufig den wesentlichen Wert des Immaterialguts dar.

Das kostenorientierte Bewertungsverfahren kommt vor diesem Hintergrund meist nur dann zur Anwendung, wenn die anderen Bewertungsverfahren nicht angewandt werden können, z.B. weil die relevanten Daten fehlen.

Ggf. kann das kostenorientierte Verfahren auch in Kombination zu anderen Bewertungsverfahren eingesetzt werden, um die Plausibilität der anderweitig ermittelten Werte nachzuweisen.

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