Mit der Mehrgewinnmethode können Immaterialgüter bewertet werden. Insbesondere bei der Bewertung von Marken kann die Mehrgewinnmethode eingesetzt werden.
Die Mehrgewinnmethoden sind kapitalwertorientierte Bewertungsverfahren. Sie unterscheiden sich in der Art, wie die einzelnen Cash-Flows ermittelt werden.
Nach der allgemeinen Form der Mehrgewinnmethode ergibt sich der Wert eines Immaterialgutes aus den zukünftig durch die Verwendung der Marke erzielbaren Mehrgewinnen, diskontiert mit einem risikoadjustierten Kapitalisierungszinssatz. Es werden die finanziellen Überschüsse des Unternehmens einschließlich der zu bewertenden Marke mit den finanziellen Überschüssen eines vergleichbaren Unternehmens verglichen, welches die Marke nicht verwendet.
Bei der Preispremium-Methode wird der Preis des Markenproduktes mit dem Preis für ein generischen, nicht markierten Produkt verglichen. Falls ein generisches Produkt nicht vorhanden ist, wird der Preis eines vergleichbaren Markenprodukts mit der geringsten Markenstärke zugrunde gelegt. Dabei werden markenunabhängige Faktoren eliminiert und spezifische Kosten berücksichtigt. Aus der Differenz der so ermittelten Preise lässt sich dann der Mehrgewinn als Basis für die Markenbewertung ermitteln.
Die Mengenpremium-Methode (auch Volumenprämium-Methode) stellt darauf ab, welche zusätzlichen Marktanteile die Marke generiert und leitet daraus den Mehrgewinn ab. Ggf. sind auch bei dieser Methode Fremdfaktoren wie z.B. die Marktunvollkommenheit vorab zu eliminieren.